Gemeinsam gegen Rechtsextremismus: Neue Partner von Fussball-gegen-Nazis

Nachdem Fussball-gegen-Nazis sich zum Start bereits auf einen illustren Kreis an Kooperations- und Medienpartnern stützen konnte, sind im Laufe der ersten Wochen unseres Portals weitere Partner hinzugekommen. Sie werden hier kurz vorgestellt.

Von der Redaktion

Von Beginn an besonders großzügig hat uns die ZEIT-Stiftung unterstützt. Auch unser Mutterportal Netz-gegen-Nazis war und ist eine große Hilfe. Darüber hinaus waren die Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS), die Initiative „Show Racism the Red Card – Workshops für Kinder und Jugendliche gegen Rassismus und Diskriminierung“, das Online-Fußballportal Goal.com, das Berliner Magazin Fußball-Woche, die „Aktion Libero – Sportblogs gegen Homophobie im Fußball“, das No Dice Magazine, das Blog Publikative.org sowie „Laut gegen Nazis“ von Anfang dabei.

Seit dem Start von Fussball-gegen-Nazis in der zweiten Novemberhälfte konnten wir weitere Unterstützer und Kooperationspartner gewinnen, die wir an dieser Stelle kurz vorstellen wollen: So freuen wir uns, inzwischen auch das Netzwerk Football Against Racism in Europe (FARE) zu diesem Kreis zu zählen. FARE wurde im Februar 1999 auf Anregung von Fangruppen aus verschiedenen Teilen Europas in Wien unter Teilnahme u. a. von Fußballverbänden sowie Spielergewerkschaften gegründet. Im Rahmen einer Konferenz wurde versucht, eine gemeinsame Strategie sowie ein Grundsatzprogramm gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung zu entwickeln. Daraus entstand FARE als Netzwerk von Gruppen aus mittlerweile 41 europäischen Ländern. FARE bekämpft Rassismus, Homophobie, Sexismus, Antisemitismus und die Diskriminierung von Behinderten und setzt sich für mehr soziale Inklusion im und durch den Fußball ein.

Auch das Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) zählt nun zu unseren Partnern. Das BAFF ist ein seit 1993 bestehender vereinsübergreifender Zusammenschluss von über 200 Einzelmitgliedern und vielen Faninstitutionen, der unter anderem gegen Rassismus und Diskriminierung kämpft.

Ein weiterer neuer Partner ist das Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. Es existiert seit 1998 und sammelt – als einzige Einrichtung dieser Art in Europa – authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen selbst (Fanzines, Flyer, Musik etc.), aber auch wissenschaftliche Arbeiten, Medienberichte etc., und stellt diese der Öffentlichkeit in seiner Präsenzbibliothek kostenfrei zur Verfügung. Darüber hinaus betreibt das Archiv der Jugendkulturen auch eine umfangreiche Jugendforschung, berät Kommunen, Institutionen, Vereine etc., bietet jährlich bundesweit rund 120 Schulprojekttage und Fortbildungen für Erwachsene an und publiziert eine eigene Zeitschrift – das Journal der Jugendkulturen – sowie eine Buchreihe mit ca. sechs Titeln jährlich. Aktuell bietet das Archiv der Jugendkulturen die Ausstellung „Der z/weite Blick“ an. In der geht es um die Vielfalt der Jugendkulturen, unter anderem um Ultras im Fußball, aber auch um Probleme in und mit diesen, beispielsweise in Form von Diskriminierungen.

Echte Basisbewegungen aus dem Fußball kooperieren inzwischen ebenfalls mit uns. So etwa die Initiative FUSSBALLVEREINE GEGEN RECHTS, die sich unter anderem für Integration und gegen Rassismus im Fußball einsetzt. Gegründet wurde diese Initiative im Jahre 2002 nach rechtsradikalen Übergriffen auf eine C-Junioren-Mannschaft des FC Niederau 08 mit ihrem damaligen Betreuer Jo Ecker. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, durch öffentliche Auftritte auf den Fußballplätzen und mit Aktionen das Miteinander im Fußballsport zu fördern, Gewalt und Rassismus von den Sportstätten und aus den Köpfen zu verbannen.

Fans des Zweitligisten 1. FC Union Berlin, genannt „Die Eisernen“, haben die Initiative „Schöner Eisern ohne Nazis“ gegründet. Zur Begründung schreiben sie: „Wir finden, dass in jedem Fall Rassismus nicht ins Stadion gehört. In keines. Natürlich ist das Problem Rassismus nicht auf Stadien begrenzt, aber wir schreiben hier als Fußballfans, als Unionfans.“

Die besonders auf Facebook aktive vereins-und länderübergreifende Fan-Initiative „FUSSBALL-FANS GEGEN RECHTS“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, „einen Zusammenschluss von Fans, allen Vereinen und der gesamten Öffentlichkeit gegen den stets wachsenden Rechtsextremismus zu erwirken“.

Der Verein „Roter Stern Berlin“ (RSB) betreibt gleich den Sport selbst als Initiative von unten, denn, so heißt es in der Selbstdarstellung von RSB, „Sport ist in der Realität leider noch viel zu oft ein Ort von Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir finden diese Situation unhaltbar und möchten Trends wie diesen entgegenwirken. Denn unserer Auffassung nach gilt insbesondere im sportlichen Bereich: Menschen verbindet mehr als sie trennt. Und weil dem so ist, nutzen wir unsere Vielfältigkeit als Stärke für das Gestalten von sportlichen und politischen Aktivitäten.“ Dabei engagiert man sich „bewusst gegen Diskriminierung aller Art“ und benennt „Probleme dort, wo sie auftreten“.

Fussball-gegen-Nazis bedankt sich ganz herzlich bei allen neuen und bisherigen Partnern für die Unterstützung und gute Kooperation! Wir hoffen, auch im neuen Jahr effektiv bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie im Fußball zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus sind wir natürlich weiterhin offen für neue Partner und Kooperationen unterschiedlichster Art – am einfachsten ist es, sich bei uns direkt über das Kontaktformular zu melden. Alle aktuellen Partner sind übrigens immer über die unten rechts auf dieser Seite zu findende Liste einsehbar.