Bericht: Fachkräfteaustausch Marseille – Mai 2023
Begeistert und voller Energie starteten wir unseren Fachkräfteaustausch in Berlin. Eine kleine, aber nette Gruppe von engagierten Übungsleiter*innen aus verschiedenen Sportgruppen machte sich auf den Weg nach Marseille. Unter uns befanden sich verschiedene Funktionsträger*innen des Roter Stern Berlin, darunter ein leidenschaftlicher Basketballtrainer, ein talentierter Fußballer, eine tennisbegeisterte Lehramtsstudentin, eine passionierte eSportlerin, eine Beirätin, sowie ein Verantwortlicher für Trainer*innenausbildung im Verein. Unser Zuhause für die kommenden Tage war die charmante Villa Yvonne, von der aus wir unsere Abenteuer starteten.
Besuch von und Hospitation bei unseren Kooperationspartnern
Schon am Freitagabend erwartete uns ein besonderes Highlight: ein Besuch bei den South Winners, einer einzigartigen Fangruppe, die soziale Arbeit, Ausbildung, Sport und ihre Faszination für Olympique Marseille miteinander verbindet. Bei einem informellen Treffen tauschten wir uns über die Gründungsgeschichte und die antirassistischen und antifaschistischen Werte dieser Fangruppe aus.
Am nächsten Tag begann unser Sportanimationsprogramm mit Basketball auf dem Fest “Fête de l’Europe” in La Ciotat. Trotz angekündigter Unwetterlage fand das Fest kurzfristig entgegen den Erwartungen statt und der Regen schonte uns bis zur Abfahrt, sodass wir viele Stunden gemeinsam mit den lokalen Teilnehmer*innen Basketball trainieren und spielen konnten.
Im Anschluss besuchten wir am Sonntag erneut die South Winners. So konnten wir uns in bester Atmosphäre auf das Highlight des Tages einstimmen: Den Stadionbesuch bei Olympique Marseille. Bei Sonnenuntergang begaben wir uns auf den Weg ins Stadion. Die Stimmung im Stade Vélodrome war von Sekunde eins an absolut mitreißend. Drei Ultra-Tribünen machten unfassbar gute Choreographien.
Unsere Reise bot jedoch nicht nur sportliche Erlebnisse: Wir nahmen an geführten Spaziergängen durch die Quartiers Nord teil. Hier lernten wir viel über die Geschichte von Marseille im Nationalsozialismus und das aktuelle jüdische Leben der Stadt.
Eine weitere geführte Tour führte uns durch das Viertel Belle-de-Mai und Longchamp. Wir sahen die Parallelen zu Berlin, wir sahen die Gentrifizierung im Kiez.
Wir hatten auch die Gelegenheit, eine Bildungsstätte für nachhaltige Landwirtschaft, die Ferme Pédagogique, zu besuchen und dort zu hospitieren.
Natürlich durfte auf unserer Reise nach Marseille auch ein südfranzösisches Erlebnis nicht fehlen: Pastis und Pétanque bei unserem Partner UFOLEP. Es wurde ein entspannter Abend mit vielen Gesprächen zu künftigen gemeinsamen Projekten.
Unsere Reise wurde abgerundet durch eine weitere Hospitation und ein Mittagessen im L’Après-M, einer kurz vor Beginn der Pandemie besetzten McDonalds Filiale, die sich während und nach der Pandemie für die Leute im Viertel stark macht und als Soziales Zentrum fungiert.
Beim anschließenden Spaziergang durch den örtlichen Kiez führte uns unsere Route vorbei an einer Moschee, einer Grundschule und vielen verschiedenen Sportplätzen im Stadtviertel. Dabei knüpften wir wertvolle Kontakte zu potenziellen neuen Kooperationspartner*innen und erkannten erneut die Bedeutung des Sports für die Stärkung der Gemeinschaft und des Zusammenhalts in den von uns besuchten Quartiers in Marseille.
Fazit
Unsere Reise nach Marseille war ein unvergessliches Erlebnis voller inspirierender Begegnungen und Sporterlebnisse. Wir kehrten nach Berlin zurück mit neuem Wissen, einem erweiterten Netzwerk und einem gestärkten Engagement für den Sport und die soziale Arbeit. Marseille wird für immer einen besonderen Platz in unseren Herzen haben.
Wir danken dem Fördergeldgeber für dieses Projekt, dem Deutsch-Französischem Bürgerfonds. Darüber hinaus danken wir allen Kooperationspartner*innen, eurocircle, den beteiligten Personen und allen anderen, die zum Gelingen des Projekts mitgeholfen haben. Insbesondere auch dem Vereinsvorstand für deren tatkräftige Unterstützung und wohlwollende Behandlung des Projekts.