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Von Leipzig bis ans Nordkap: eine Fahrradtour im Zeichen des Sports

Gestern trafen sich Mitglieder des Roten Stern Berlins mit Jule Gräfe vom Roten Stern Leipzig, um mit ihr im Rahmen ihrer Reise über Rassismus, Sexismus und Diskriminierung im Sport zu diskutieren. Sie wird die nächsten Monate mit Fahrrad unterwegs sein und dabei sportpolitische Akteure in den Ländern Dänemark, Schweden, Norwegen, Faröer und Island besuchen. Ihre Eindrücke und Erlebnisse wird sie in einem ausführlicheren Video verarbeiten. Auf das Ergebnis sind wir jetzt schon gespannt.

Unter jule-graefe.de und facebook.com/graefinontour/ könnt ihr mehr über Jule und ihre politische Reise erfahren.

Wir jedenfalls wünschen alles Gute für die weitere Reise und gutes Durchhaltevermögen.

„Sport und Spaß in der Nachbarschaft“ – Vielfältiges Sportfest für Alt- und Neuberliner*Innen

Der Sportverein “Roter Stern Berlin 2012 e.V.” veranstaltet am 29. April sein jährliches Sportfest in der Böttgerstraße 2-6 im Wedding mit Unterstützung einer Vielzahl an Kooperationspartner*innen. Die Veranstaltung wird um 11Uhr feierlich von der Vereinsvorsitzenden Carina Hartkemeyer und Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa Dr. Klaus Lederer eröffnet.

„Mit unserem Anspruch als politischer Sportverein sind uns Veranstaltungen mit der Nachbarschaft sehr wichtig. Hier wird sich kennengelernt und vernetzt“ erklärt Carina Hartkemeyer. „Neu- und Altberliner*Innen treffen sich zu gemeinsamen Sportaktivitäten, Freundschaften entstehen, die im besten Fall in gegenseitiger Unterstützung und Solidarität münden“, so Hartkemeyer weiter.

Das Fest bietet ein abwechslungsreiches Sportprogramm für alle Altersgruppen. Teilnehmer*Innen haben unter anderem die Möglichkeit, sich an einem Fußballturnier zu beteiligen, sich den Grundlagen des Boxsports zu widmen, Basketball zu spielen, eigene T-Shirts bedruck oder das Siebdruckverfahren kennenzulernen. Abgerundet wird das Sportfest vom einem vielfältigen politischen und kulturellen Rahmenprogramm, welches mit den vielen Kooperationspartnern des Vereins umgesetzt werden konnte.

„Wir freuen uns zahlreiche lokale Kooperationspartner gewonnen zu haben und gemeinsam ein tolles Fest für Jung und Alt auf die Beine zu stellen. Ein Mehrwert für die ganze Nachbarschaft“ schildert Christian Torenz, Vorstandsmitglied des Vereins. „Außerdem möchten wir das Sportfest zum Anlass nehmen, um auf soziale und politische Missstände in unserer Nachbarschaft aufmerksam zu machen, beispielsweise im Umgang mit Geflüchteten.“

Zu Beginn dieses Monats konnten nach mehreren Verschiebungen die letzten Notunterkünfte im Wedding und Gesundbrunnen geschlossen werden. „Viele unserer Mitglieder und ihre Familienangehörigen mussten daraufhin allerdings gezwungenermaßen an den Rand der Stadt ziehen. Wir als Verein kämpfen auch in Zukunft dafür, dass sie nicht auch noch zusätzlich an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden“ erklärt Lars Baumann, Vorstandsmitglied des Vereins. „Auch darüber werden wir mit den anwesenden Politker*Innen sprechen“ verspricht er.

Das Sportfest, welches auf dem Schulhof des Diesterweg-Gymnasiums in der Böttgerstraße 2-6 stattfindet, verspricht in jedem Fall viele neue Erfahrungen. Für das leibliche Wohl – darunter auch eine Vielzahl an veganen und vegetarischen Speisen – ist ebenfalls gesorgt.

Mit freundlichen Grüßen
Carina Hartkemeyer,
Vorsitzende des Vereins

Sportfest in deinem Kiez 2017

Ein Tag ganz im Zeichen des gemeinsamen Sports: Du kannst unterschiedliche Sportarten ausprobieren. Am Eingang erhältst du eine Stempelkarte, pro Sportart einen Stempel. Jede ausprobierte Sportart erhöht deine Chance am Ende des Tages eine bleibende Erinnerung zu erhalten. Nebenbei wollen wir uns kennen lernen und bei dem vielfältigen Bühnenprogramm zuhören und mitgestalten. Essen und Getränke gibt es gegen Spende.

Kostenlos | draußen & drinnen & auf der Hüpfburg
In der Halle: Hallenschuhe oder barfuß

Alle Sportarten 11.00 – 17.30 Uhr
außer Ultimate Frisbee (12 – 13 Uhr und 15 – 16 Uhr)

Fußballturnier: Anmeldung nur 10.00 – 10.45 Uhr
Schienbeinschoner sind cool | Ende: 18 Uhr!​

Sportgelände Böttgerstraße 8 | 13357 Berlin (externer Link zu google maps)


programm

Kein Mitglied geht, Eins ist eins zu viel! Ein Offener Brief.

Leider wurde unser Vereinsmitglied Vesel im Oktober 2016 in den Kosovo abgeschoben. Völlig überraschend. Die Tageszeitung Neues Deutschland berichtete darüber:

“Es klingt nach einer unglaublichen Geschichte. […] Eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde sagte Marg, er solle fünf Minuten warten, dann werde er dazugeholt. Nach 20 Minuten informierte sie ihn, dass sich (sein Freund, Anm. RSB) Veseli bereits auf dem Weg nach Kosovo befinde. Das Unglaubliche: Der Asylbewerber hatte laut eigener Aussage zu keinem Zeitpunkt Post vom BAMF erhalten – weder eine Einladung zur Anhörung über seine Fluchtgründe noch die Entscheidung über die Ablehnung seines Asylgesuchs.”

Aktuell sind weitere Mitglieder von Abschiebung bedroht. Sie sollen gezwungen werden in Ihre Herunkftsländer zurück zu gehen, wo Sie mit viel Leid und Entbehrungen sich auf den Weg in ein friedliches, besseres Leben nach Berlin gemacht haben. Das ist unzumutbar.
Als Antwort darauf bitten wir nun unsere Mitglieder genau hinzuschauen und sich mit anderen Vereinsmitglieder zusammen zu schließen. Nur gemeinsam lassen sich solche Fehler, solche Widerlichkeiten des Lebens und der deutschen Gesetzgebung, bearbeiten.

Auch daher unterzeichnen wir gern einen offenen Brief an die Berliner Koalition:

Abschiebungen aus Berlin stoppen! Bleiberecht für alle!
Für einen wahren Paradigmenwechsel im Berliner Rathaus.

Wir fordern die neue Koalition dazu auf, einen Abschiebestopp in Berlin zu verwirklichen und sich für ein Bleiberecht ohne Wenn und Aber einzusetzen.

Im Koalitionsvertrag wird ein „Paradigmenwechsel“ in Bezug auf das Aufenthalts- und Asylrecht angekündigt, was wir zunächst begrüßen. Als konkrete Schritte werden jedoch lediglich die Stärkung der Härtefallkommission und der Einsatz für die Abschaffung von Abschiebehaft und -gewahrsam auf Bundesebene genannt.

Der im Koalitionsvertrag beschriebene sogenannte Paradigmenwechsel entpuppt sich daher bei genauerem Hinsehen als Sammlung kosmetischer Maßnahmen. Die Koalition will statt Abschiebungen auf angeblich „freiwillige Rückführungen“ setzen. Dies sind Abschiebungen in vermeintlich humanitärem Gewand: Sie werden lediglich durch ein Taschengeld an die Abgeschobenen kaschiert und dienen dazu, Druck auf die Betroffenen aufzubauen.

Ein Paradigmenwechsel, der Abschiebungen lediglich durch die verstärkte Förderung der sogenannten „unterstützten Rückkehr“ ersetzen möchte, ist keiner.

Wir fordern einen antirassistischen Politikwechsel!

Oft wird im Bereich des Aufenthalts- und Asylrechts von Seiten der Länder behauptet, ihnen seien rechtlich die Hände gebunden, und auf die Bundesebene verwiesen. Aber in Brandenburg gibt es seit kurzem einen Abschiebestopp für Opfer rechter Gewalt[1]. In Thüringen und Schleswig-Holstein beschlossen die Landesregierungen 2014[2] eine Aussetzung der Abschiebungen zumindest über den Winter. Dies könnten erste kleine, leicht zu machende Schritte in die Richtung eines wirklichen Politikwechsels sein. Im Berliner Vertrag finden wir dahingegen vor allem unverbindliche Versprechungen, die wie leere Neujahrsvorsätze klingen.

Der Berliner Koalitionsvertrag trägt den Slogan „Solidarisch. Nachhaltig. Weltoffen.“

Wir fordern eine Politik, die wirklich solidarisch und weltoffen ist! Das bedeutet für uns:

Abschiebungen aus Berlin sofort stoppen. Bleiberecht für alle neu angekommenen Berliner.
Die sich immer weiter verschärfende Trennung in Geflüchtete mit „guter“ und „schlechter“ Bleibeperspektive verurteilen wir. Wir stellen uns entschieden gegen die Kategorisierung von Menschen nach Nationalität, Fluchtgrund oder Verwertbarkeit. Wir fordern eine solidarische und unterschiedslose Aufnahme aller Geflüchteten.

Mit Entsetzen und Wut haben wir daher die Pläne der grünen Landesregierungen gelesen, der sich auch die Berliner Grünen angeschlossen haben, Abschiebungen in das durch den Krieg zerstörte Afghanistan durchführen zu wollen – laut der UN und des renommierten Global Peace Index auch 2016 wieder eines der gefährlichsten Länder der Welt[3]. Bei den großen Demonstrationen gegen Abschiebungen nach Afghanistan am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2016 sowie am vergangenen Samstag hat die neue und alte Berliner Zivilgesellschaft bereits deutlich gemacht, was sie von diesen Plänen hält: Sie sind menschenverachtend und zynisch und geschehen nicht in unserem Namen. Wir wollen Bleiberecht und Bewegungsfreiheit für Alle. Unsere Solidarität ist unteilbar!
Auf Bundesebene fordern wir die Berliner Landesregierung dazu auf, alle ihre Kräfte zu nutzen, um sich gegen eine Verschärfung des Asylrechts und gegen die Ausweitung des Prinzips der sicheren Herkunftsstaaten auf weitere Länder einzusetzen sowie die geplante Beschleunigung von Abschiebungen zu verhindern. Die öffentliche Debatte um „Gefährder“, Terror und die innere Sicherheit Deutschlands darf nicht für eine Einschränkung der Rechte von Geflüchteten instrumentalisiert werden.

[1] Vgl. Süddeutsche Zeitung, 03.01.2017: „Brandenburg schafft Bleiberecht für Opfer rechter Gewalt“; in: http://www.sueddeutsche.de/politik/asylpolitik-brandenburg-schafft-bleiberecht-fuer-opfer-rechter-gewalt-1.3320408.

[2] Vgl. n-tv, 09.12.2014: „Thüringer Regierung erlässt Abschiebestopp“; in: http://www.n-tv.de/politik/Thueringer-Regierung-erlaesst-Abschiebestopp-article14124806.html. Leider haben beide Landesregierungen 2015 diese Regelung aus fadenscheinigen Gründen wieder abgeschafft.

[3] UN OCHA (2016): Humanitarian Needs Overview: Afghanistan./ Global Peace Index (2016): Global Rankings.

https://solidarischesberlinblog.wordpress.com/

Sportbericht einer Reise nach Israel

Vom 25. November bis 05. Dezember 2016 fuhr eine Gruppe Jugendlicher im Alter von 17 bis 29 Jahren nach Israel. Ziel war es die Menschen vor Ort kennen zu lernen und gemeinsam ein paar schöne Tage zu verbringen. Unter den Teilnehmenden befand sich auch unser Vorsitzender, Christian Torenz, der hierzu einen kurzen, persönlichen Bericht für uns verfasst hat und sich dabei auf die Sportereignisse reduzieren wird:

Unser Vorsitzender mit dem Bürgermeister von Tamra


„Am Freitagabend ging es in Berlin-Tegel los Richtung Tel-Aviv, Flughafen Ben-Gurion. Dort angekommen, fuhren wir nach Jerusalem wo wir zwei Tage verbrachten. Wir wohnten in der Nähe des Stadions von Beitar Jerusalem, einem israelischen politisch weit rechtsstehenden Sportverein. Es soll der einzige Verein in Israel sein, der in der ersten Liga spielt und keine arabischen Israelis unter Vertrag nimmt.

Danach ging es nach Tamra, einer 40.000 Einwohner Stadt mit einer muslimischen Majorität von 99,9% – hier schlugen wir unsere Zelte auf und wohnten für 8 Tage gemeinsam mit arabischen Israelis. Die meisten von uns waren in Familien untergebracht, die alle durchweg sehr nett und angenehm waren. Ich hatte das für mich beste Los gezogen und durfte direkt zwischen einem Fußball- und Tennisplatz schlafen. Als Beherbergung diente ein spärlicher, jedoch wohngerecht umgebauter Container, den sich Meshaael gekauft hat und seither bewohnen darf. Er hat mich bei sich schlafen lassen und ist der Jugend Fußball- und Tennistrainer beim F.C. Tamra. Der Sportverein ist ausschließlich für die Jugendlichen im Ort da, für Erwachsene gibt es den Partnerverein „Hapoel Bnei Tamra“ (gegründet 1965). Die Vereine mit der Bezeichnung „Hapoel“ stehen bis heute in der Tradition der israelischen Arbeiterbewegung.

Sportplatz und Außengelände

Der Fußball- und Tennisplatz wurde 2005 von der israelischen Regierung gebaut und wird für sportpädagogische Angebote genutzt. Das Training wird von ausgebildeten und erfahrenen Trainern durchgeführt. Jeden Nachmittag finden hier bis in den Abend Trainingsstunden, sowie Freundschafts- und Trainingsspiele statt.

Im Laufe der Woche besuchten wir mehrere Schulen. U.a. die albayan comprehensive school, die sehr beeindruckend war. Nicht nur wegen der neuen Turnhalle und dem darin prangernden Leitspruch „Gute Dinge fangen hier an.“ sondern auch wegen Ihrer Vision
„[…] We strive for organizational excellence and work to provide our students with education, knowledge and skills as stepping stones to integrate in the modern era.“
An dieser Schule konnte ich zweitweise an einem Vergleichs-Turnier von vier örtlichen Schulen zuschauen. Auffällig war für mich der, wenn auch schön anzusehende, Betonboden und der dennoch sehr harte, fast über-engagierte Einsatz der spielenden Schülerinnen und Schüler. Trotz der harten Gangart gab es keinerlei Verletzungen, was auch an den gezeigten, fantastischen Ausweichmanövern lag. Technisch wurde ein sehr hohes Niveau geboten. Tricks und spezielle „Schüsse“ waren alle paar Minuten zu bestaunen.

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Mehr Informationen

Training in Akko, zwischen den historischen Stadtmauern

Training in Akko, zwischen den historischen Stadtmauern

In der Stadt Akko dann das nächste Highlight für mich. Zwischen zwei historisch bedeutsamen Stadtmauern (Napoleon drehte vor diesen Mauern um, da sie ihm zu mächtig waren) konnte der Verein „Achi akko“ mit viel Unterstützung ein Fußballkunstrasenfeld bauen. Hier konnte ich knapp 2 Stunden einem Jugendtraining beiwohnen und mit Trainierenden sprechen. Die Wahl der Trainingsmethoden unterschieden sich nicht wesentlich von denen in Deutschland, jedoch immer wieder in kleinen Details. Zum Beispiel wurde am Ende eines Slaloms eine Vorwärtsrolle absolviert… Das obligatorische Trainingsspiel am Ende gab es natürlich auch hier, ganz zur Freude der Knirpse!
Dezidierte Bildungsangebote waren – leider – kein Teil der Reise, dafür haben wir viele Sehenswürdigkeiten gesehen und einige, sehr unterschiedliche Eindrücke erhalten.“

Vielen Dank für diesen Bericht.