Deutschlands kleinster Schiedsrichter misst 1,38 m

Cem Yazirlioglu ist klein von Statur, hat aber große Autorität. Dass er in der Kreisliga eingesetzt wird, genügt ihm nicht: “Ich bin extrem ehrgeizig und will Regionalliga oder Oberliga pfeifen.”

Eine echte Hilfe sind Eckfahnen im Fußball ja nicht. Gut, sie sind ganz nützlich, wenn der Schiedsrichter nicht recht weiß, ob er nun Ecke oder Einwurf geben soll. Aber sonst? Stehen sie im Weg rum und sind eine Gefahr, wenn ein oder mehrere Spieler angerauscht kommen. Daher verfügen neueste Modelle sogar über eine hypermoderne Knicktechnologie. Rennt einer dagegen, rennt die Fahne quasi weg.

Warum wir Ihnen das erzählen? Nun ja, weil es neuerdings doch noch eine weitere praktische Verwendung für die Eckfahne gibt. Solch ein Begrenzungspfahl ist nämlich wie so ziemlich alles in diesem Land genormt. 1,50 Meter soll er groß sein, was übrigens genau die Höhe ist, die zwei Sorten Männer voneinander trennt: normalkleinwüchsige und extremkleinwüchsige. Cem Yazirlioglu ist letzteres, er misst 1,38 Meter.

“Ich hänge schon seit drei Jahren in der Kreisliga fest”

Trotz kleiner Statur traut er sich Wochenende für Wochenende zwischen große teils aufgebrachte oder wütende Männer. Der Berliner ist der kleinste Fußballschiedsrichter Deutschlands. Da er es als solcher zu einiger Prominenz gebracht hat, kommen von Zeit zu Zeit Fotografen vorbei und stellen ihn zwecks Größenerkennung – richtig – neben eine Eckfahne.

Yazirlioglu macht das Spiel mit. Er ist selbstbewusst, steht gern im Mittelpunkt und hat als Schiedsrichter noch einiges vor. “Ich hänge jetzt schon drei Jahre in der Kreisliga fest. Ich bin extrem ehrgeizig und will Regionalliga oder Oberliga pfeifen”, sagte der 24-Jährige, der sich an die neugierigen Blicke längst gewöhnt hat.

Manche Mitbürger treiben es aber zu bunt: “Wenn Leute zu penetrant gucken, frage ich sie schon mal, ob sie ein Foto machen wollen.” In diesem Fall stellt sich Yazirlioglu übrigens nicht lächelnd an die Eckfahne.

Quelle Welt Online