Aus dem Debakel das sich da am vergangenen Sonntag beim Pokalturnier am Juliusturm abspielte müssen nicht nur sportliche Konsquenzen gezogen werden. Auch auf Vorstands- und AG-Ebene muss sich einiges ändern wenn wir im BBV bestehen möchten.
Doch bevor wir dazu kommen wie es weitergeht (und es wird weitergehen), einige Sätze zum Turnier und zum Wettkampf: Wir haben uns in unser eineinhalb Wochen (!!!) währenden Vorbereitung sehr unter Druck gesetzt, hatten es mit einigen Schwierigkeiten zu tun und hatten am Kampftag trotz Alledem den Eindruck jeder Herausforderung ins Gesicht lachen zu können.
Um zehn Uhr kamen mein Kämpfer Felix und ich zur Anmeldung um festzustellen, dass wir uns eine Umkleidekabine mit unserem dreieinhalb Kilo schwereren Gegner, sowie seinem Stab und Mitkämpfern teilen mussten. Unserer Kampfansetzung folgend sollten wir den zehnten und damit vorletzten Kampf bestreiten. Nachdem wir uns nun also einige Kämpfe angesehen hatten machte unsere Anspannung langsam der Vorfreude und dem Gedanken Platz, dass wir hier wohl nicht schlecht aussehen würden. Die Kämpfe waren hart, schnell und sehr spannend, technisch sauber waren sie nicht.
In der zweiten Runde des achten Kampfes zogen wir uns in den Waschraum zurück um Felix zu erwärmen. Er war entspannt und locker. Die Ausweichbewegungen kamen flüssig und schnell, die Konter gewohnt präzise, die Schläge krachten in die Pratzen als hätte ich ein Superschwergewicht und kein zu leichten Halbschwergewichtler vor mir. Felix erbat sich die vereinbarten zwei Minuten zum meditieren und ich guckte auf den Gang um zu sehen wann wir dran sind. Der neunte Kampf war ausgefallen und der achte endete mit KO, so hatte unser Gegner zu diesem Zeitpunkt schon zwei Minuten bereit im Ring gestanden ohne dass jemand von der Turnierseite uns hätte bescheid sagen können, da wir uns ja, wegen der Umkleidensituation, in der Dusche erwärmen mussten. Nun war alle Entspanntheit verflogen und damit auch unsere Kampfkonzeption, der blanke Stress: Ich schreie den meditierenden Felix an und renne zum Ring, Felix rennt quer durch den verblüfften Zuschauerraum um seinen Mundschutz zu holen. Der Sportsfreund der die Vaseline hatte (Schutz vor Cuts), schraubte in der letzten Reihe an seiner Kamera und der der Kampf begann. All die Dinge die wir schon über Jahre trainieren, all die Dinge die im Schlaf anwendbar sind, nichts funktionierte. Der Gegner schlug in einer Tour Haken die mit der verbotenen Innenhand geschlagen waren und wurde dafür auch verwarnt. Wir boxten schlecht und trafen trotzdem 4:1. Der eine (erneut unsaubere) Schlag des Gegners hatte, aus Gründen die ich nicht kenne ein Anzählen unseres Kämpfers zur Folge. Der Schlag war hart und brachte ihn in die Ringecke aber er war erkennbar nicht „angeknockt“. Der Gegner stürmte nun auf Felix ein traf aber nicht. Felix duckte sich zu tief unter einem Haken weg, wurde verwarnt, tat es kurz darauf wieder und der Kampf wurde abgebrochen und mit t.KO für unseren Gegner Bence vom Boxklub Olympia gewertet, der von dem Berliner Rapper Kontra K trainiert wurde, beide sehr angenehme Zeitgenossen. Wir kennen das athletische und technische Potenzial unserer Sportler. Wir wissen, dass wenn wir abrufen was wir uns angeeignet haben wir uns selbstbewusst auch auf dieser leistungssportlichen Ebene bewegen können. Und die AG ist motivierter denn je, ich bin sehr zuversichtlich bald wieder Felix und andere in den Kampf zu begleiten.
Daher ziehen wir folgende Konsequenzen:
1. Wir rollen weniger tief.
2. Wir brauchen einen Boxwart, für den Kontakt zum Veranstalter.
3. Jeder der Verantwortung für die Ecke übernimmt muss in der Ecke sein.
4. Wir brauchen mehr Sparrings mit anderen Vereinen.
5. Wir wollen einen neuen Termin im JUP.
Wir werden unseren Teil beitragen und freuen uns auf die MV im November.
AG Boxen – still fighting the good fight.
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